Unser Heim – Das Turnerheim

Im Jahr 1977, als die Tennisplätze eröffnet wurden, erfolgte der Spatenstich zum Turnerheimbau. 1983 wurde das Turnerheim eröffnet und 1987-89 und 1995-96 zweimal erweitert. Auch zwei Nebengebäude (Siegineum und Editheum) entstanden im Laufe der Zeit. Weiter Maßnahmen, die immer wieder den Säckel und die Tatkraft der Turngeschwister forderten, folgten. So wurde die Heizung von Öl auf Hackschnitzel umgestellt, das Dach isoliert, Terrasse und Vordach erweitert,… Die Aufzählung könnte noch lange weitergehen.

 

Hauptgebäude: Baubeginn 1977 – Eröffnung 1983

Nach jahrelangen Bemühungen kann 1976 ein ca. 4.000 m2 großes Grundstück von drei Vorbesitzern gekauft werden. Dieser Grundkauf wurde in der Turnratsitzung vom 14. April 1976 mit drei Gegenstimmen beschlossen. Die Pläne für Tennisplätze und Turnerheim wurden gewälzt. Bei der Turnratssitzung am 11. März 1977 wurde schließlich einstimmig der Bau des Turnerheimes beschlossen. Bei der Eröffnungsfeier der Tennisplätze am 6. August 1977 erfolgte auch der Spatenstich für das Turnerheim durch Landeshauptmann-Stv. Gerhard Possart. Der Baubeginn für das Turnerheim war dann der 14. September 1977 (mit ca. ÖS 100.000,– in bar). Wir mussten schnell einsehen, dass wir mit dem Spaten nicht viel ausrichten können und so kamen die Baumaschinen und der Kran. Ein großes Loch wurde ausgehoben, Drainagen und Kanal wurden verlegt und langsam sah man die Grundrisse. Manch einer meinte, nun, wenn sie die Grundfeste gelegt haben, dann werden sie nicht mehr weiter können. Man begriff jetzt erst, wie groß die Planung war. Bauobmann Tbr. Ing. Helmut Hölzl und unser „Architekt“ Josef Hinterberger haben alle Möglichkeiten durchgedacht und schließlich einen für unsere Verhältnisse perfekten Plan erstellt. Für die Statik war Dipl.-Ing. Weber verantwortlich, der genau wie Josef Hinterberger seine Arbeit ehrenamtlich machte.

Die Arbeitsgruppe Hans Gföllner, Willi Pöttinger und die Gebrüder Alois und Siegi Geyer haben bei diesem Bau Übermenschliches geleistet. Friedl Steiner hat seine langjährige Erfahrung als Polier ganz in den Dienst der Sache gestellt. Er sagte, dieser Bau ist der Abschluss seines arbeitsreichen Lebens und zugleich die Krönung.

Mit viel Elan ging man an die Arbeit und der Erdaushub betrug 1.170 m3. Ziegelstein auf Ziegelstein, Deckenstein neben Deckenstein wurden verlegt und mit Mörtel und Beton verbunden und somit 439 m2 verbaute Fläche und 3.502 m3 umbauter Raum geschaffen. 16 Tonnen von Betoneisen wurden verbraucht und insgesamt 347 m3 Stahlbeton. Schließlich konnten die Zimmerleute das von der Gemeinde gespendete Holz zum Dachstuhl formen und aufsetzen. Das Haus nahm Gestalt an. Die Halle musste auch im zweiten Bauwinter dem Schnee und der Sonne, da noch ohne Dach, Einlass geben. Der Winter 1978/79 war vorbei und die Arbeit ging mit Schwung weiter. Endlich stand der Rohbau. Viele, viele freiwillig geleistete Arbeitsstunden waren aber noch nötig, da jetzt erst die Hauptarbeit begann.

Bereits am 15. Dezember 1980 konnte das Hausmeisterehepaar Kora und Siegi Geyer in die Wohnung im ersten Obergeschoss einziehen. Ein halbes Jahr später, am 24. Juni 1981, erfolgte die erste Turnratsitzung im neuen Turnerheim-Sitzungszimmer. Im Herbst 1982 konnte die Rundumgestaltung gemacht werden und 1983 noch die Terrasse.

Am 27. August 1983 fand die feierliche Eröffnung und Einweihung des Turnerheimes statt. Insgesamt wurden 23.000 freiwillige Arbeitsstunden dazu benötigt. Eine Festschrift wurde anlässlich dieser Eröffnung aufgelegt. Der Verein benützt nun die Schulturnhalle in Neumarkt und Kallham, sowie die Gymnastikhalle in der Schule und im Turnerheim.

Erster Anbau: Baubeginn 1987 – Eröffnung 1989

Die Halle im Turnerheim war für Veranstaltungen zu klein, auch eine Bühne war erforderlich. Wieder krempelten die Turner die Ärmel im September 1987 hoch und es wurde am Turnerheim angebaut. Der Erdaushub, der diesmal händisch gemacht wurde, machte den Auftakt. Mit größtem Arbeitseinsatz war es möglich, diesen ersten Anbau in nur 14 Monaten zu vollenden. Über 4.000 freiwillige und unentgeltliche Arbeitsstunden wurden von den Turnern unter der Leitung des Poliers Johann Parzer geleistet. Selbstlos wurden Urlaubstage am Bau verbracht. 182 m2 verbaute Fläche und ca. 1.000 m3 umbauter Raum, das waren die Leistungen dieses Anbaues, die für einen kleinen Verein beachtlich waren. Leider sind zum Bau nicht nur Hände nötig, sondern auch Geld. Allen, die uns für diesen Anbau finanziell geholfen haben, dankt der Turnrat sehr herzlich.

Die Einweihung dieses Turnerheimanbaues fand am 22. April 1989 in Anwesenheit von Landeshauptmann-Stv. Gerhard Possart und ASVOÖ-Präsident Wilhelm Altenstrasser statt. Die Halle ist seither für alle Veranstaltungen geeignet. Es erschien eine Festschrift über diesen Anbau, mit der auch zugleich das 85-Jahr-Jubiläum gefeiert wurde.

Zweiter Anbau: Baubeginn 1995 – Eröffnung 1996

Nach monatelanger Vorbereitung, mehrmaliger Planänderung sowie gesicherter Finanzierung konnte der zweite Anbau unseres Turnerheimes am Freitag, den 25. August 1995 losgehen. Da bei diesem Anbau der Gemeinde-Hauptkanal in voller Länge überbaut wurde, musste dieser umgelegt werden. So verging die erste Woche damit, ca. 40 lfm Gemeindehauptkanal fünf Meter weiter nach Süden zu verlegen. Das Wetter machte uns zwar einen Strich durch die Rechnung, da es öfters in Strömen regnete, doch Turner stört das nicht.

Eine Woche später konnte mit dem eigentlichen Anbau begonnen werden. Das Bautempo war sehr hoch, zum einen durch die optimale Zeiteinteilung von Tbr. Josef Hinterberger von der Baufirma Duswald, zum anderen durch die tolle Unterstützung der Vereinsmitglieder. Während der Woche waren immer zwei bis drei ehrenamtliche Helfer zur Seite, samstags immer an die zehn Turnbrüder. Bauleiter Hans Gföllner war vom ersten Tag an jeden Tag im Jahre 1995 auf der Baustelle vertreten, er alleine brachte es in diesem Zeitraum auf über 350 freiwillige Arbeitsstunden. Dank des doch noch schönen Wetters konnte das vorgenommene Bauziel im Jahr 1995, der Rohbau mit Eindeckung, erreicht werden. Der Rohbau verschlang eine Bausumme von ÖS 1.150.000,– und beinhaltete 135 m3 Fertigbeton, 38 m3 Rollschotter, 1.200 kg Eisen sowie sieben Stahlbetonträger mit je 4.000 kg.

Dank des milden Winters 1995/96 konnten noch am 29. Dezember die Fenster eingesetzt werden und nach der „Ball-Pause“ ging es sofort weiter. Parallel wurde an der Außengestaltung und am Innenausbau gearbeitet. Ziel für die Außengestaltung war Anfang Juni, bis dort hin musste aber auch noch der Tennisplatz Nr. 1 neu gemacht werden. Das Wetter hatte, im Gegensatz zum Baubeginn im Vorjahr, Einsehen und wir konnten alle Arbeiten wir folgt im Zeitplan durchführen:

  • Außenputz: Ende März bis Ende April 1996
  • Tennisplatz Neubau: Ende April bis Anfang Juni
  • Isolierung Dachuntersicht: Ende März bis Anfang Mai
  • Zwischenwände mauern: Mitte April bis Ende April
  • Rasenfläche Neugestaltung: Anfang Juni
  • Vorplatzgestaltung: Anfang Juli
  • Wasser- und Elektroinstallationen: Anfang Juli bis Anfang September
  • Innenputz: 9. bis 15. September
  • Heizungsinstallationen: 16. bis 23. September
  • Estrich: 1. bis 2. Oktober

Mit dem Wunschkonzert der Trachtenkapelle Kallham am 30. November 1996 wurde dieser zweite Anbau offiziell eröffnet und das Erdgeschoss dabei voll genützt. Durch diesen zweiten Anbau wurde das Dach der Halle außen beschädigt, sodass im Juni 1997 hier ein Blechdach auf neuem Dachstuhl montiert wurde.


Daten und Fakten über den Zeitraum 25.8.1995 – 30.9.1996:

  • Arbeitstage: 117
  • Freiwillige Helfer: 35
  • Freiwillige Stunden: 2.410
  • Davon Hans Gföllner: 722
  • Davon Siegi Geyer: 443
  • Jause und Kaffe von Kora Geyer: 117 Tage

Maße des Saales fertigen Saales:

  • Breite: 13,90 m
  • Länge ohne Bühne: 18,68 m
  • Bühne Tiefe: 6,68 m
  • Fläche Saal ohne Bühne: 260 m2
  • Fläche Bühne: 93 m2

Turnerheim 2: Baubeginn und Eröffnung 2003

Nachdem im Frühjahr 2003 bereits das Dekorationslager in unsere neue Bleibe im Keller unseres Vereinsarztes MR Dr. Sepp Lehner übersiedelt wurde, begann im Juli der Anbau für unser nächstes Lager – „Turnerheim 2“. Dank der Unterstützung der Marktgemeinde Neumarkt konnte dieser Anbau an das ehemalige FF-Depot gemacht werden, welches nur 15 Meter von unserem Turnerheim entfernt steht und der Marktgemeinde gehört. Unsere beiden Poliere Hans Gföllner und Siegi Geyer mauerten fast im Alleingang in drei Wochen diesen 60 m2 großen und sechs Meter hohen Anbau. Hunderte Stunden wurden wieder aufgebracht, sodass wir im Herbst das neue Lager beziehen konnten. In diesem neuen Lager bringen wir nun unsere gesamten Holzmaterialien wie Platten, Dachlatten, Sparren, Staffel, Bühnenteile etc. unter. Praktisch ist vor allem die Nähe zu unserem Turnerheim, somit ersparen wir uns viel Transportzeit. Wegen der unmittelbaren Nähe zu unserem Turnerheim haben wir es auch farblich ähnlich gestaltet und liebevoll „Turnerheim 2“ benannt.

Bevor wir aber mit dem eigentlichen Anbau beginnen konnten, wollten wir die Gunst der Stunde, nämlich die Anwesenheit des Baggers nützen und schlossen unser Turnerheim an die Ortswasserleitung an. Beim Turnerheimbau vor 25 Jahren wurde bereits ein PVC-Wasserrohr verelegt, nur wusste niemand mehr so genau, wo es endete. Also musste viel aufgeschnitten und -gegraben werden, ehe wir die Anschlussstelle nahe des Zugangs zum ISG-Bau fanden. Somit haben wir für den ganzen Frischwasserbereich nun unser gutes Ortswasser zur Verfügung, das eigene Brunnenwasser werden wir weiter für die Tennisplätze sowie zum Gartenspritzen verwenden.

Im Februar 2004 wurde von Franz Eisterer, Siegi Geyer und Hans Gföllner die „Inneneinrichtung“ gemacht. Mit perfekten Regalen können wir nun alle Holzarten lagern. Die Platten für die Dekorationen werden seither stehend aufbewahrt.

Die Namensgebung:

Da unser neues Holzlager ganz nahe dem Turnerheim steht, haben wir eine nochmalige Umbenennung vorgenommen. Das Holzlager am ehemaligen FF-Depot neben dem Turnerheim heißt nun offiziell „Turnerheim 2“ und die Kellerräume unseres Vereinsarztes in der Freiung heißen nun offiziell „Turnerheim 3“. Eigene Beschriftungen machen darauf aufmerksam. Bei der Jubiläums-Hauptversammlung am 14. März 2004 wurde das Turnerheim 2 zusätzlich, zu Ehren seines Erbauers, in „Siegineum“ getauft.

Turnerheim 3: Baubeginn und Eröffnung 2003

Nun hoffentlich zum letzten Mal mussten wir heuer mit unserem großen Dekorationslager wieder einmal übersiedeln. Am Samstag, den 26. April 2003 versammelten sich daher zehn Turnbrüder, Stapler, LKWs etc., um die kostbare Fracht von unserem vorübergehenden Lager in der ehemaligen Riener-Halle in das Endlager zu transportieren. In der neuen Garage unseres Vereinsarztes MR Dr. Sepp Lehner erhielten wir als Lagerstätte den gesamten Keller mit eigener Zufahrt, sodass wir diesen Bau sofort als „Turnerheim 2“ bezeichneten. Bis in den frühen Abend dauerte diese Übersiedelung. Leider hatte trotz großer Entrümpelung nicht alles Platz in diesem ca. 140 m2 großen Keller, daher musste für das gesamte Holzlager extra gebaut werden (siehe Turnerheim 2).

Am 10. Juni 2003 war dann der Keller von der Professionisten unter der Leitung von Polier Helfried Ernst fertig, sodass die Dienstagriege bei ca. 33° am Abend den Transport vom Erdgeschoss in den Keller vornahm. Auch hier war wieder eine schweißtreibende Arbeit angesagt, doch als kleines Konditionstraining gedacht, waren wir um 21.30 Uhr fertig.

Die Namensgebung:

Da unser neues Holzlager ganz nahe dem Turnerheim steht, haben wir eine nochmalige Umbenennung vorgenommen. Das Holzlager am ehemaligen FF-Depot neben dem Turnerheim heißt nun offiziell „Turnerheim 2“ und die Kellerräume unseres Vereinsarztes in der Freiung heißen nun offiziell „Turnerheim 3“. Eigene Beschriftungen machen darauf aufmerksam. Bei der Jubiläums-Hauptversammlung am 14. März 2004 wurde das Turnerheim 3 zusätzlich, zu Ehren seines Finanziers, in „Editheum“ getauft.

Weitere bauliche maßnahmen:

 

2006: Einbau der Hackschnitzelheizung

Nachdem die Betriebskosten der Ölheizung immer höher und höher stiegen, entschlossen wir uns für eine Hackschnitzelheizung der Firma Fröling. Das Instrumentenlager des Spielmannszugs musste dem Hackschnitzelbunker weichen, das Fremdenzimmer wurde aufgelassen und die Instrumente schließlich dort verstaut.

2016: Neugestaltung Eingangsbereich

Nach 35 Jahren Einsatz im Turnerheim und davor ca. 30 Jahre Eingangstür bei der Tankstelle Seifried wurde für das Turnerheim eine neue Haustüre angeschafft. Gleichzeitig wurden das Vordach und die Terrasse erheblich erweitert, so dass wartende Turnerkinder nicht mehr im Regen stehen müssen und man nach der Turnstunde gemütlich und wetterfest an einem großen Tisch sitzen kann. Bauleiter war Kurt Wimmer und mit seinen zahlreichen Helfern schaffte er ein schönes und gern genutztes Platzerl.

2021: Hallenheizkörper, Licht und Schließanlage

Da es die wenigen Heizkörper in der Turnhalle im kalten Winter oft nicht schafften, die Turnhalle auf Betriebstemperatur zu bringen, beschlossen wir in der Turnhalle Deckenstrahlheizkörper anzubringen. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die alten Leuchtstoffröhren gegen LED-Lampen ausgetauscht.

Nach 40 Jahren Turnerheim gingen langsam die Haustür-, Hallen- und sonstigen Schlüsseln zur Neige. Deswegen wurde in diesem Jahr auch noch das ganze Turnerheim mit einer neuen Schließanlage ausgestattet.

2022: Hallenboden und Feuerstelle

Nach vielen Jahren war es wieder an der Zeit den Holzboden der Turnhalle abschleifen zu lassen. Viele Veranstaltungen und Turnstunden hinterließen ihre Spuren. In den Sommerferien wurde dies erledigt.

Vor dem Turnerheim, zwischen Jahn-Denkmal und Hans-Leeb-Platz wurde eine wunderschöne Feuerschale aufgestellt, mit Granitsteinen eingefasst und passende Bänke dazu besorgt. Somit steht spontanen Lagerfeuern nichts mehr im Wege!