Verabschiedung Gföllner Johann jun. “Bobby“

Überschattet wurde die Freude über den Sieg der heurigen Jahnwanderung von dem tragischen Tod unseres Turnbruders Johann Gföllner jun., der beim Ausüben seiner Lieblingssportart Kegeln mit seinen 44 Jahren am Wettkampftag der Jahnwanderung, dem 14. August, einem Sekundentod erlag. “Bobby“, wie wir ihn nannten, war seit Jahrzehnten Mitglied des Spielmannszuges, Gründungsmitglied der Judokas, jahrelanger Abteilungsleiter der Sportkegler, Teilnehmer an vielen Jahnwanderungen und Jahnschildgewinner. Bei unzähligen Turnfesten und Veranstaltungen war “Bobby“ selbstverständlich dabei. Ja, er war einer vom engeren Kreis unseres Vereines. Wir werden ihn nie vergessen und seiner Familie, insbesonders seiner Tochter Viktoria und seiner Lebensgefährtin Christine jede erdenkliche Unterstützung geben.

Trauerrede vom musikalischen Leiter der Spielmannszuges
und einem seiner besten Freunde, Manfred Schöberl:

Liebe Vicky, lieber Hans, liebe Christine, liebe Geschwister,
sehr geehrte Trauergäste!

Im Namen des ÖTB Neumarkter Turnvereines und als persönlicher Freund werde ich versuchen einige Worte an euch zu richten.

Wir stehen heute hier und können es noch immer nicht fassen, noch immer nicht begreifen, dass unser Freund, Turnbruder und Spielmannszugkamerad, Hansi Gföllner – Bobby, wie wir ihn immer nannten und auch in Zukunft immer nennen werden, nicht mehr unter uns ist.
Zu früh, viel zu früh ist er seiner Familie und uns, während der Ausübung seines geliebten Kegelsports, genommen worden. Man möchte helfen, möchte trösten und steht dennoch der Trauer machtlos gegenüber. Unsere Gedanken und unsere ganze Anteilnahme gelten seiner Familie!
Lieber Bobby, weil ich fest darauf vertraue, dass du – wenn auch für uns nicht begreifbar – unter uns bist, darf ich meine Anrede an dich richten und einen kurzen Rückblick über dein Leben im Turnverein Neumarkt halten.
Du bist in einer Familie geboren und aufgewachsen, in der Fürsorge, Liebe, Verlässlichkeit, Zusammenstehen und Verantwortung übernehmen selbstverständliche Grundwerte waren und sind. In der Wurmsiedlung durften wir eine glückliche Kindheit verbringen und du kamst über die Familie – speziell über deinen Vater – schon sehr früh mit dem Turnverein in Verbindung.
Schon mit 7 Jahren bist du in den Spielmannszug eingetreten und hast an vielen Nachmittagen in Privatunterricht das Flöte spielen erlernt. 1998 bist du auf unser größtes Instrument, das Sousaphon umgestiegen und warst der erste Sousaspieler im österreichischen Spielmannswesen.
Du warst Gründungsmitglied der Judo-Schülerabteilung und du warst begeisterter Sportkegler und viele Jahre davon hast du die Geschicke dieser Abteilung geleitet.
An vielen Jahnwanderungen hast du teilgenommen – wie stolz waren wir alle damals, als du den begehrten Jahnschild in Eisenbirn gewonnen hast. Beim Juxturnen hattest du immer die schwierigsten, die halsbrecherischten Aufgaben, aber gerade dass hat dir und auch den Zuschauern so viel Spaß und Freude bereitet.
Bei so gut wie allen Vereinsveranstaltungen hast du mitgeholfen und Dekorationsarbeiten in schwindelnden Höhen – wo sich niemand mehr traute – die hast du erledigt. Vieles Schöne durften wir erleben, bei Spielmannszugfahrten, bei Turnfesten und zahllosen Veranstaltungen – die Erinnerung hat bleibenden Wert. Viele Geschichten und Anekdoten werden noch in Jahren und Jahrzehnten erzählt werden und in dieser Erinnerung wirst du auch weiterhin unter uns bleiben.
„Die Lebenskraft eines Menschen wird nicht gemessen an der Ernte, sondern an der Aussaat“, sagte schon ein berühmter griechischer Philosoph. Deine Lebenskraft bleibt sichtbar – in deinem Schaffen und Wirken und nicht zuletzt in deiner Tochter.
Der Tod deiner Gattin vor einigen Jahren war eine schwere Belastungsprobe. Damals wie heute galt deine ganze Sorge deiner Tochter – und durch die Liebe zu Christine hat Vicky wieder eine vollständige Familie erhalten. Viel zu kurz war die gemeinsame Zeit und in unserer Trauer fällt es schwer dankbar zu sein, dass sie gewesen.
Gerne erinnere ich mich an eine gemeinsame Jugend wo du oft – wie manche meinten – zuviel Lebenskraft an den Tag gelegt hast. Immer voller Tatendrang aber auch immer ein aufrichtiges, ehrliches Wort. Du warst einer auf den man sich verlassen konnte, der jederzeit bereit war auch für andere einzustehen – stets bist du ohne wenn und aber für deine Überzeugungen eingetreten.
Dein Beruf war für dich Berufung – in vielen Diskussionen nach den Proben hast du oft engagiert von deiner Arbeit erzählt – wie gerne würden wir heute noch viele solcher Diskussionen mit dir führen. Es ist nicht leicht einen lieben Menschen loszulassen – gerne hätten wir dich noch bei uns behalten. Aber in unserer Erinnerung bist du lebendig. Dein Lachen klingt noch in unseren Ohren – dein Bild ist in unseren Herzen. Du bist in unserem Leben gegenwärtig.
Lieber Freund wir danken dir, das wir ein Stück des Weges mit dir gehen durften.

Datum:

2004-08-19 00:00:00
2004-08-19 23:59:59

Kategorien:

Begräbnis | Verein