Maibaum-Aufstellung

Seit 1976 hat sich unser Verein dem Brauchtum des Maibaum-Aufstellens verschrieben. So war es auch am 27. April dieses Jahres wieder so weit und ein wunderschöner, gerader Baum mit einer Gesamtlänge von genau 31,00 Meter wurde mit dem LKW-Kran der Firma Möseneder Josef aufgestellt. Da wir unseren jahrlangen Maibaum-Verantwortlichen einmal ein kleines Dankeschön sagen wollten, traf sich der Spielmannszug etwas früher zu seiner Probe und spielte zwei Stücke für die Anwesenden Günter Schien und Siegfried Geyer. Alois Ennser war verhindert, dafür war Hans Gföllner dabei, der diese Arbeit auch jahrzehntelange machte. Der Baum wurde traditionell von der Marktgemeinde Neumarkt aus dem Gemeindewald gespendet und von Siegi ausgesucht. Tage zuvor wurde der Baum zum Turnerheim geschliffen, geschält und mit einem Wipfel, Kränzen und färbigen Glühbirnen geschmückt. Pünktlich um 18.45 Uhr stand dann der Baum in seinem 1,70 m langen Loch vor dem Turnerheim und wir spielten zwei Musikstücke. Obmann Gerald Stutz bedankte sich nochmals für die viele Arbeit und Obmann-Stv. zugleich auch Kultur- ausschußobmann der Marktgemeinde Neumarkt erklärte in wenigen Sätzen die Bedeutung des Maibaumes. Nach der Spielmannszugprobe waren alle noch zu Innviertler Knödel mita Sauerkraut eingeladen.

Tradition des Maibaumes im ÖTB Neumarkter Turnverein
Am 22. Mai 1976 fand lt. Chronik das 1. Maibaumkraxeln auf der Jahnwiese statt. Es wurden eine Bühne, sowie unsere Vereinszelte aufgebaut und bis spät in die Nacht getanzt und gefeiert. Am 1983 fand das Maibaumkraxeln mit meist auswärtigen Kraxlern dann beim Turnerheim statt. Von 1991 bis einschl. 21.5.1995 kombinierten wir das Maifest mit der Kinderolympiade für die Neumarkter und Kallhamer Kinder. Wegen dem Wetterrisiko und mangels Besucherinteresse gibt es keine Maibaum-Veranstaltungen mehr in unserem Verein, der Maibaum wird aber trotzdem jedes Jahr beim Turnerheim aufgestellt.

Wo ist unser Maibaum? Bericht in der Turnerpresse vor 10 Jahren – Mai 2002:
Erstmals in der jahrzehntenlangen Tradition des Maibaumaufstellens unseres Vereines wurde dieser einen Tag zuvor “gestohlen“. Unser Maibaumwart Gföllner Hans sen. hat, wie in den letzten Jahrzehnten, den Maibaum zusammen mit unserem Siegi Geyer ausgesucht, zum Turnerheim gebracht, geschält und geschmückt. Am Wochenende vor dem Aufstellen war wieder ein großes Judowochenende mit Heimkampf, Party, Grillerei usw. und dabei dürften einige lustige Zeitgenossen die Idee zum Stehlen gehabt haben. Der heurige Maibaum präsentierte sich sozusagen auf einem Präsentierteller. In der Nacht von Sonntag auf Montag war es dann die Landjugend Kallham, die unseren nicht gerade kleinen Baum “entfernte“.Der Schock saß bei unserem Gföllner Hans natürlich sehr tief, war doch für den nächsten Tag der Kranwagen bestellt. So begann die große Sucherei und Telefoniererei, ehe die “Diebe“ ausgeforscht werden konnten. Nach dem Aushandeln der Zeche in Form einer Jause und genügend Bier, wurde der Maibaum unter großen Anstrengungen wieder zurückgebracht und zeitgerecht mit dem Kranwagen aufgestellt.Die versprochene Jause und das Bier werden wir gemeinsam nach dem Deutschen Turnfest in Leipzig Anfang Juni konsumieren. Wir freuen uns, dass der alte Brauch des Maibaumstehlens auch bei uns wieder aufkommt und danken der Landjugend Kallham sehr herzlich dafür.

Ein zweites Mal wird uns das nicht passieren!!!

Ursprünge des Maibaumes

Die Ursprünge des Maibaumbrauchtums sind immer noch ungeklärt bzw. umstritten. Ebenso verehrten die Germanen Waldgottheiten, denen sie in verschiedenen Baumriten huldigten. Eine durchgängige Tradition zu den heutigen Maibäumen lässt sich jedoch nicht herstellen, wird von einigen Volkskundlern sogar bestritten. In diesem Zusammenhang sollten jedoch Einflüsse der Christianisierung betrachtet werden, die heidnische Sitten unterdrückte und oftmals sogar bestrafte, dem schloss sich mancherorts auch die weltliche Obrigkeit an. Hierauf könnte auch eine wahrscheinliche weitere Unterbrechung der wieder aufgekommenen Tradition im frühen Mittelalter zurückzuführen sein. Eine untergegangene Maibaumtradition in Rom dokumentiert ein Gemälde von Agostino Buonamici aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Erst im Jahr 1224 wird in Aachen lt. einem Bericht des Caesarius von Heisterbach erstmals wieder ein Maibaumaufstellen dokumentiert. Dem folgt ein Bericht über eine seit 1520 in Franken und Schwaben gepflegte Sitte des Maibaumaufstellens auf dem Dorfplatz. Aus dem Jahr 1531 stammt eine Rechnung für einen Maibaum in Bayern, 1550 folgt die erste Abbildung eines Maibaumes. In Österreich wird er 1466 erstmals erwähnt – im 17. Jahrhundert jedoch zeitweise verboten. In seiner heutigen hohen Form mit belassener grüner Spitze und Kranz geschmückt ist der Maibaum seit dem 16. Jahrhundert bekannt, allerdings auch in anderen Funktionen: als Kirchweihbaum, als Ehrenmaibaum für Individuen oder als mit Preisen behängte Kletterstange (Quelle: Wikipedia).

Datum:

2012-04-27 00:00:00
2012-04-27 23:59:59

Kategorien:

Veranstaltung | Verein