Hoamatland 2005

Oberösterreich-Durchquerung anlässlich Jubiläumsjahr 2005

… von Gipfel zu Gipfel zu Fuß quer durch unser Heimatland Oberösterreich …

Leitgedanke:

Anlässlich des Jubiläumsjahres 60 Jahre Kriegsende/50 Jahre Staatsvertrag/10 Jahre Europäische Union wollen wir ein sportliches und heimatverbundenes Zeichen setzen. Im Gedenken an sicherlich schwierige Zeiten, die unser Heimatland Oberösterreich in seiner Geschichte durchgemacht hat, wollen wir dankbar dafür sein, dass wir in ein wunderschönes Land, bevölkert mit wunderbaren Menschen, und in eine friedvolle und eigentlich auch sorgenfreie Zeit, hineingeboren wurden.
Um uns dieses Glück wieder einmal besonders bewusst zu machen, nutzen wir das heurige Jubiläumsjahr 2005 und werden unser Oberösterreich von der nördlichsten Spitze, dem Plöckenstein, zu Fuss – ganz ohne technische Hilfsmittel – bis zum südlichsten Punkt, dem Gipfel des hohen Dachsteines durchwandern. Zum Unterschied zu diversen, vielleicht sehr medienwirksamen Unternehmungen wie „Expedition Österreich“, wo das „Nichtabweichen von der Luftlinie“, und vielleicht noch viel mehr das gegenseitige Verhalten der Teilnehmer untereinander, im Vordergrund stand – wollen wir „Land und Leute“ näher kennen lernen, und uns für das Genießen unserer Landschaft und unserer Kultur zwischen „Nord und Süd“ …… bewusst die Zeit nehmen.
Wir sind eine Gruppe von 8 Männern im Alter von 23 – 59 Jahren, allesamt Mitglieder des Neumarkter Turnvereines, und werden die gesamte Strecke von ca. 220 Kilometern von 12. – 18. September 2005
in 10 Tagen erwandern. In einer Zeit, wo es scheinbar ohne Auto nicht mehr geht, starten wir am 12. September 2005 unser Jubiläumswanderung „Land & Leute 2005“, um mit offenen Augen – zu Fuß- quer durch unserer Heimatland Oberösterreich zu wandern, und uns an Land und Leute zu erfreuen.

Wanderungsbericht:

Schon vor 2 Jahren entstand die Idee, sozusagen „einmal im Leben“ unser Oberösterreich von Nord nach Süd zu durchwandern. Anfang 2005 sollte es nun soweit sein, ein Leitgedanke wurde verfasst, und wenige Tage vor dem geplanten Start war auch das Nötige organisiert. 3 Tage vor Abmarsch passierte allerdings das für uns bis heute Unfassbare – einer unserer Gruppe, “Surli“ Franz Eisterer, wurde durch einen tödlichen Verkehrsunfall aus unserer Mitte genommen. Franz, welcher maßgeblich an der Organisation von Quartieren beteiligt war, und der auch unser Bergführer zum Gipfel des Dachsteins sein sollte, war es nicht mehr gegönnt, dieses Abenteuer mit uns zu bestreiten. Wie weggeblasen schien die Vorfreude und so einigten wir uns auf eine vorläufige Absage, um vielleicht auch im Sinne von Franz – 3 Monate später doch wieder einen erneuten Anlauf zu nehmen. Und so starteten wir also mit 5 anstatt wie ursprünglich geplant mit 8 Teilnehmer (2 konnten aus beruflichen Gründen nicht) unsere Wanderung „HOAMATLAND 2005“.

Mit Oberösterreich-Fahne und mit Vereinswimpeln auf unseren schwer bepackten Rucksäcken fuhr uns Geyer Sigi, nach erfolgtem Abschied von Franz am Friedhof von Kallham, nach Ulrichsberg. Mit einer von Franz seinerzeit organisierten Gendarmerie-Eskorte fuhren wir auf der für den öffentlichen Verkehr gesperrten Forststrasse soweit es ging mit dem Auto, und gingen die letzten 2 Kilometer bis zum nördlichsten Punkt in Oberösterreich – dem Gipfel des Plöckenstein (1.378m). 150 Kilometer Luftlinie, lustige, erlebnisreiche und bestimmt auch beschwerliche Tage lagen vor uns.

Die erste Tagesetappe führte uns vom Plöckenstein über Julbach und Kollerschlag nach Mollmannsreith. Im Elternhaus von Otto Baumgartner wurden wir, nach der ersten, von uns allen bestimmt unterschätzten Strecke von 42 km, herzlich empfangen. Mit Grillerei und Getränken, köstlich zubereitet von Otto, Otto’s Eltern und Bruder samt Schwägerin, endete dieser Abend, müde und glücklich zugleich, den ersten Tag ohne gröbere Blasen überstanden zu haben. Am nächsten Tag ging es Richtung Donautal bis Wesenufer, wo uns das Feuerwehrhaus als Quartier zur Verfügung stand. Leider war dieser Wandertag einigermaßen verregnet, aber die freundlichen, und zugleich hervorragenden Wirtshäuser auf der Strecke, sowie das Bestaunen der bestimmt 50 Feuersalamander am Weg, ließ uns die Stimmung nicht vermiesen. Weiter ging es am nächsten Morgen Richtung unserem Heimatort Neumarkt, welcher sich – zieht man eine Linie vom Plöckenstein zum Dachstein – nur ganz knapp neben dieser befindet. Kurz vor Peuerbach mussten wir aufgrund von Fußkrämpfen und einer stattlichen Anzahl von Blasen unseren Andi und ab Neumarkt aufgrund von massiven Knieproblemen unseren Weigi auf der Strecke lassen. Motiviert von unserem Judo-Weltmeister Helmut Gföllner, welcher uns am nächsten Morgen in seine Weinhütte zum Frühstück einlud, setzten wir zu dritt (Schio, Lois, Brucki) unseren Weg Richtung Ottnang/Hausruck fort. Von da an stieg auch Weigi wieder ein und zu viert gingen wir am 5.Tag bei herrlichem Wetter die größte Tagesstrecke (44 km !) nach Seefeld am Attersee. Salzmann Margret (besser bekannt unter Schöberl Margret) und ihr Otto überraschten uns in den Traunauen kurz vor Schörfling mit einem Picknick und Daurer Werner – seine Kochkünste sind aus von diversen Segeltörns bekannt – bereitete uns im Haus seiner Eltern in Seefeld ein wunderbares Essen, und auf der Terrasse beim offenen Kamin einen wunderschönen Abend.

Der 6. Tag war leider total verregne und so nahmen wir das normalerweise so herrliche Weissenbachtal im Eilschritt und erreichten nach nur 7 Stunden Bad Ischl. Klaus und Inge Schweiger organisierten für uns ein Quartier, nahmen sich unserer völlig durchnässten Ausrüstung an, und luden uns auf ein köstliches Abendessen ein. „Dieses Wirtshaus“ stellten wir fest, „kann man nur bestens weiterempfehlen“. Das Wetter am 7. Tag war leider auch nicht viel besser und der Wetterbericht für die nächsten Tage lies uns ernsthaft über einen Abbruch in Hallstatt nachdenken. Über den Soleleitungsweg ging es über Bad Goisern in flottem Schritt nach Hallstatt. Hier beendeten wir aufgrund der Wettervorhersagen (Regen, Schnee und Wind am Berg), und der, zugegebenermaßen auch schon sehr schweren Beine, unsere „Fußreise“ nach 226 gegangenen, zum Teil gehatscht- und gehumpelten Wanderkilometern …. mit dem festen Vorsatz, den Gipfel das Dachsteines im nächsten Jahr nachzuholen.

Leider war es Franz und auch uns nicht mehr gegönnt dieses Abenteuer „Hoamatland 2005“ gemeinsam zu erleben. In Gedanken war er bei uns und ist diesen herrlichen Weg mit uns gegangen – und er wird, darüber waren wir uns einig, noch viele Wege mit uns gehen.

Danke an alle, die an der Verwirklichung dieser „Reise“ beteiligt waren: Geyer Sigi für den Transport zum Ausgangspunkt, Gendarmerieposten Ullrichsberg für die Eskorte, Otto Baumgartner samt Familie für Quartier und Grillabend, FF Wesenufer für Quartier, Gföllner Heli für die Motivation, Salzmann Margret und Otto für die Verpflegung, Daurer Werner für das 5-gängige Menü, Erika und Josef Daurer für das Quartier, Inge und Klaus Schweiger für das köstliche Abendessen, Günther Lakoschek und Andi Parzer für den Rücktransport; dem Tourismusverband OÖ, Intersport Eybl für Ausrüstung, und ganz Besonders unserer Fahnenmutter Kora Geyer.

Datum:

2005-09-12 00:00:00
2005-09-18 23:59:59

Kategorien:

Verein | Wandern