Gedenkstunde für Tbr. Franz Eisterer

Das schrecklichste was passieren kann – der Tod – ist leider bei unserem SZ-Chef Franz “Surli“ Eisterer eingetroffen. Ein an und für sich harmloser Verkehrsunfall löschte das noch vor ihm stehende unbeschwerte Leben aus. Da Franz nicht angegurtet war, flog er beim Überschlag seines Pajero auf der Fahrt von Haag Richtung Pramerdorf in der Ortschaft Leithen aus dem Auto und das Auto auf ihn drauf. Er war sofort tod und sein Hund, Daisy, lag bei seinen Füssen und ging nicht mehr weg. Und das ganze am Geburtstag seiner Gattin – Inge. Wie genau 4 Wochen zuvor beim Tod seiner Schwägerin Edith, wurde Franz eingeäschert, dieses Mal gab es eine Verabschiedung. Am Samstag 25. Juni und Sonntag 26. Juni hielt sein Spielmannszug jeweils mit 6 Spielleuten eine Totenwache ab und am Sonntag ab 18.00 Uhr stand der ganze Spielmannszug Spalier und es wurde mit den Trompeten der Gute Kamerad gespielt. Anschließend trugen 6 Spielleute den Sarg unseres Freundes Surli durch den Friedhof zum Leichenauto, die Türe wurde geschlossen und los ging seine letzte Fahrt.

Für den kommenden Freitag, den 1. Juli, wurde dann eine große Gedenkstunde mit über 240 geladenen Gästen einberufen. Daran nahmen der Turnrat, der Spielmannszug die Verwandten, Freunde und Bekannten, die Frühschoppen- und Dämmerschoppenrunde, sowie eine große Abordnung der Gendarmerie mit über 60 Personen teil.

Um 19.30 Uhr eröffnete Obmann Gerald Stutz diesen Abend und hielt einen Rückblick. Es folgten die Reden der Gendarmerie durch Gen.Bezirkskommandant Oberstltd. Franz Seebacher, des ÖTB durch ÖTB OÖ-Landesobmann Tbr. Dr. Dieter Brandenburg und die ergreifenste Rede von unserem musikalischen Leiter, Manfred Schöberl. Dann wurden zu den Klängen der beiden Lieder “we have fun“ und “Time to say good bye“ einige Fotos von Franz auf die Wand geworfen. Anschließend nahm der Spielmannszug auf der Bühne Aufstellung und spielte das passende Lied “One moment in Time“.

Es war ein schönes Programm was wir unserem Freund und Kamerad Franz hier machten, das waren wir ihm auch schuldig. Im Anschluß daran wurde das Essen, die Lieblingsspeise von Franz, kalte Backhendl mit Kartoffelsalat, serviert, welche von unserem Bräuwirt Fischer sehr gut zubereitet wurden.

Ein kräftiges “Gut Heil“ möge unseren Franz in der Ewigkeit allzeit begleiten.

Traueransprache von Obmann Gerald Stutz:

Liebe Inge, liebe Kerstin, lieber Michael,
werte Trauerfamilie,
liebe Turngeschwister,
meine sehr verehrten Damen und Herren !
wir haben uns heute in unserem Turnerheim versammelt, um in würdiger Weise unseres Turnbruders Franz Eisterer zu gedenken. Das Schicksal hat schon wieder grausam zugeschlagen und so sehen wir uns bereits 18 Tage nach der feierlichen Gedenkstunde für unsere liebe Tschw. Edith Lehner, der Schwägerin von Franz, wieder – um ihn zu verabschieden.

Ich wüsste keinen besseren Ort als unser Turnerheim, in dem Surli, wie wir ihn als Freunde und Kameraden nannten, so viele und fröhliche Stunden verbracht hat.

So grüße ich als Obmann des ÖTB Neumarkter Turnvereines Alle, die gekommen sind, diese Gedenkstunde mitzuerleben:

den Turnrat
die Frühschoppen- und Dämmerschoppenrunde
die Wirtinnen unseres Buffets
die Abordnungen des ÖTB
die Kollegen der Gendarmerie
viele Freunde und Bekannte

und natürlich seinen Spielmannszug mit den ehemaligen Spielleuten
Mein ganz besonderer Gruß gilt seiner Gattin Inge und seinen Kindern Kerstin und Michael, der Mutter von Franz und allen Verwandten, denen unser ganzes Mitgefühl gehört.
Der plötzliche Tod von Franz am Geburtstag seiner geliebten Gattin am 21. Juni infolge eines tragischen Verkehrsunfalls, hat uns alle schwer getroffen und in große Trauer versetzt. Wir erinnern uns schweren Herzens zurück:
Franz wurde am 26. Juli 1945 geboren. Wir hätten seinen runden 60er in den nächsten Wochen mit einem großen Fest gefeiert. Stattdessen treffen wir uns zu seiner Gedenkstunde.
Seit seiner Kindheit war Franz in unserem Turnverein aktiv. Der offizielle Eintritt laut Chronik beginnt mit dem Jahre 1958. Franz hat sich seit Beginn in vielen Bereichen unseres Vereines wohlgefühlt und ich möchte nur einige Höhepunkte seines Vereinswirkens in Erinnerung rufen:
Für ihn als geprüfter Sportlehrer war das Turnen sein wichtigster Sport. Natürlich ging er selbst Woche für Woche turnen, war geliebter Vorturner bei seinen Knaben und Burschen und Teilnehmer bei allen Turnfesten, sei es als Vereinswetturner oder bei gemischten Wettkämpfen. Als Bezirksobmann des 7. Turnbezirkes vertrat er unseren Bezirk im Turnen seit dem Jahre 1987.
Seine zweite große Leidenschaft war sein Spielmannszug. Bereits beim Fanfarenzug wirkte er mit, bei der Gründung des Spielmannszuges 1963 war er dabei, wurde bald Stabführer und seit 1974 unser Leiter. Auch als Bundesstabführer für alle österr. Spielmannszüge machte Franz eine gute, viele meinten, die beste, Figur.
Bei allen Vereins- und Jahnwanderungen war er dabei und bei allen Schifahrten, die er jahrzehntelange auch organsierte.
Seine Begabung für künstlerische Gestaltungen konnte er bei unserer Ballnacht, aber auch bei unserer Spielmannszug-Weihnachtsfeier zum Ausdruck bringen.
Für diese und viele anderen Aktivitäten erhielt er 1996 die Ehrenurkunde seines ÖTB Neumarkter Turnvereines, vom Land OÖ das silberne Ehrenzeichen im Jahre 2002 und vom ASVOÖ das goldene Ehrenzeichen 2004. Das Probelokal wurde ebenfalls voriges Jahr in Franz Eisterer Probelokal benannt, zu früh wird es uns immer an unseren Surli erinnern.
Dafür und für vieles Mehr möchten wir uns ebenfalls heute bei unserem Turnbruder Franz bedanken. Aber auch seiner Gattin und den Kindern gebührt unser Dank für den Freiraum, den Franz für seinen ÖTB Neumarkter Turnverein aufbrachte.
Er wird im ÖTB Neumarkter Turnverein kein Loch sondern einen Krater reissen, davon bin ich überzeugt. Und wir werden in seinem Sinne zusammenhalten und versuchen, diesen Krater halbwegs zu schließen. So werden wir ab kommenden Montag eine Woche unsere Freunde aus Kiel betreuen. Dies war seit 30 Jahren die alleinige Arbeit von Franz.
Er lebte für seine Familie und den Turnverein. Das ist der Spruch auf dem Totenbild von Franz. Treffender hätte ein Spruch nicht sein können. Näheres wird unser musikalische Leiter Tbr. Manfred Schöberl anschließend berichten.
Liebe Inge, wir versprechen dir, solange noch ein Turnerherz in Neumarkt schlägt, wird auch dein Franz nicht vergessen, er lebt in uns als immer fröhlicher Turnbruder mit größter Pflichterfüllung weiter !
Zum Schluß meiner Ausführungen möchte ich noch eine persönliche Anmerkung machen. Für mich, und für viele von uns, war Surli wie ein 2. Vater. Seit meinem 9. Lebensjahr habe ich ihn im Spielmannszug mindestens 1 x wöchentlich getroffen. Er war nicht nur unser SZ-Chef, sondern auch ein lebenslanger Freund, von dem ich und viele von uns viel gelernt haben und der uns in vielen Bereichen Vorbild war. Wir verlieren daher nicht nur einen Turnbruder, sondern einen Freund !
Ein kräftiges “Gut Heil“ möge unseren Surli in der Ewigkeit allzeit begleiten.

Danke.

Datum:

2005-07-01 00:00:00
2005-07-01 23:59:59

Kategorien:

Spielmannszug