Zum 24. Mal machte sich die Jugend des Neumarkter Turnvereins heuer am 31. August auf, um „fünf Tage Turnverein“ gemeinsam zu erleben. Wie in den vergangenen beiden Jahren diente das idyllisch gelegene Dr.-Alexander-Brenner-Haus des ÖTB TV Linz in Lichtenberg als Quartier für die anfänglich fünfzehn Jungturnerinnen und Jungturner. Die Gesamtleitung lag in den bewährten Händen von Jugendwartin Anja Starrermayr, ihr zur Seite standen Rainer Gruber, Alexander und Patrick Ruttinger und Rebecca Ziegler. Besonders erfreulich war, dass mit Sofia Guerra und Esther Folie erstmals seit Jahren wieder zwei ehemalige Lagerteilnehmerinnen die Lagerleitung verstärkten. Aufgrund des kurzfristigen Ausfalls von Erika Brandstädter wurde der Küchenposten aufgeteilt und mit vereinten Kräften (und teilweise zuhause vorgekochten Speisen) bewältigt.
Das Lager bestand für die drei Gruppen aus dem Lagerwettkampf, der wie üblich körperliche, kreative und auch geistige Bewerbe enthielt und so einen guten Querschnitt durch unsere Idee des Turnens vermittelte. Daneben unternahmen wir kleine Spaziergänge in die Umgebung, um die Giselawarte und das Römerberghaus zu besuchen, und gestalteten kleine Lagerwimpel zur Erinnerung. Außerdem war heuer mehr „Freizeit“ vorgesehen, um den Austausch und den Zusammenhalt in der Gruppe zu fördern.
Die Abend klangen meist bei Spielen und Liedern am Lagerfeuer aus, bevor dann die Lagerwache begann, bei der der Vereinsjugendwimpel mutig bewacht wurde. Obwohl Wimpeldiebe von der Wache eindeutig gehört werden konnten, wagte es dieses Jahr niemand, sich dem Wimpel zu nähern.
Soweit die Fakten. Ich möchte diesen kurzen Bericht aber auch dazu nutzen, einige Dinge anzumerken:
- Wir hatten erstmals das Problem „Heimweh“ am Lager, insgesamt verließen uns vier Teilnehmerinnen/Teilnehmer vor dem Ende. Vielleicht war das dem niedrigen Alter geschuldet oder wir spüren auch im Verein die Nachwirkungen von zwei Jahren Pandemie.
- Beeindruckend war, wie das Lager mit Vova, der erst seit einigen Monaten aus der Ukraine in Österreich ist, umgegangen ist. Er wurde mit absoluter Selbstverständlichkeit integriert und von allen rücksichtsvoll behandelt, auch wenn die Sprachbarriere manchmal kleine Probleme aufbrachte.
- Ich habe noch nie einen Lagerteilnehmer hundert Liegestütze am Stück machen sehen – und wenn ich nicht selbst gezählt hätte, würd ich es immer nicht glauben.
- Nach dem Lager hat die Lagerleitung einige Teilnehmerrückmeldungen erhalten, die alle sehr positiv ausgefallen sind und auch konstruktive Änderungsvorschläge enthielten – für 2023 gibt es bereits einige Ideen!
Es ist schön zu sehen, dass im Neumarkter Turnverein die Lagertradition weiterlebt. Auch wenn die Grundzüge seit Jahrzehnten unverändert sind, werden doch viele Kleinigkeiten immer wieder adaptiert und der Zeit und den Teilnehmern so angepasst, dass das Lager hoffentlich auch in Zukunft eine Faszination ausüben und ein Höhepunkt in den Sommerferien bleiben wird.